Ich wusste, nein ich wollte, das es an diesem Abend einfach passieren muss. Die Erwartung hatte aufgrund der Häufigkeit unserer Wiedersehen einfach ein Maß erreicht, das sie erfüllt werden musste. Ich kannte sogar den Ort vorher. Im Auto, kurz vorm Abschied.
Als wir uns getroffen haben, spürte ich schon bei der Begrüssung, die Zentelsekunde mehr innehalten an der Seite des anderen und ihre nachträgliche Berührung meines Armes. Der Abend war so schön wie die davor und dann parkte ich vor ihrer Tür. Und dann waren es nur diese stillen, leisen Augenblicke und Gesten, die dazu führten, das wir uns endlich den ersten Kuss schenkten. Der so voller Unschuld, Zagheit war, dass er nur ein Versprechen auf die Zukunft sein konnte.
Ganz anders als erwartet und deswegen jegliche Erwartung übertreffend.
Als wir uns getroffen haben, spürte ich schon bei der Begrüssung, die Zentelsekunde mehr innehalten an der Seite des anderen und ihre nachträgliche Berührung meines Armes. Der Abend war so schön wie die davor und dann parkte ich vor ihrer Tür. Und dann waren es nur diese stillen, leisen Augenblicke und Gesten, die dazu führten, das wir uns endlich den ersten Kuss schenkten. Der so voller Unschuld, Zagheit war, dass er nur ein Versprechen auf die Zukunft sein konnte.
Ganz anders als erwartet und deswegen jegliche Erwartung übertreffend.
petermcdallin | 20. April 09 | Topic Leben | 0 Kommentare
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Wie oft in ihrem Leben haben Sie sich schon gefragt, ob es Zufall oder Schicksal war, das eben diese Situation eintrat oder eben dieser Mensch Ihren Weg kreuzte?
In der Frage Ihres Lottoscheins vom vergangenen Samstag ist die Frage eher eindeutig zu beantworten, dass Sie und ich nicht den Jackpot geknackt haben, ist reiner Zufall, kein Schicksal.
Anders mag es bei Ihrer Nachbarin, Ihrem Nachbar aussehen, den Sie nett finden und gern 5 Minuten Tratsch auf dem Treppenabsatz schenken oder so abgrundtief hassen, dass sie lieber nochmal leise in die Wohnung zurück schleichen, nur um ihr/ihn nicht zu begegnen. Zufall oder Schicksal, das hier die Chemie stimmt oder eben nicht?
Für mich war es in den frühen Neunzigern eindeutig das Schicksal, dass mich damals mit meiner Familie zurück nach Berlin führte. Politische Umbrüche und deren Folgen bis hinein in das private Leben vieler tausender Menschen war kein Zufall, sondern eine notwendige, schicksalhafte Folge der Geschichte. Ob nun immer zum Guten oder nicht, muss jeder für sich beurteilen, nur den Zufall, den können wir hier getrost aus dem Spiel lassen.
Anders verhielt es sich da für mich in der Frage, ob der vom Schicksal bedingte Weg automatisch den Zufall gebar, dass ich aufgrund des Umzuges nach Berlin und der damit verbundenen neuen Berufschule in dieser meiner ersten grossen Liebe über den Weg laufen musste. Denn ich hatte im Vorfeld immer diese Ahnung, diesen Wunsch, dass mir die Rückkehr in die Heimat auch die Begegnung schenkte, die dann am ersten Tag vor dem Klassenzimmer sass und mich als Erste der Anwesenden fragte, ob ich der Neue wäre.
Nur wenig Zeit später sinnierten wir genau über dieser Schicksal vs. Zufall Frage, als wir die Freiheit einer elternbefreiten Wohnung genossen und nach dem Sex glücklich erschöpft auf dem Wohnzimmerboden lagen, die Hitze des anderen genossen und die Zeit und Gedanken surreal verschobene Faktoren im Gehirn zweier liebeshungriger Teenager waren. Die Antwort interessierte uns nicht.
Viele Jahre später stellte ich mir wieder diese Frage.
Meine beste Freundin riet mir, nach dem Ende einer langjährigen Beziehung, dringend davon ab, wieder das Internet zur Kontaktaufnahme zum anderen Geschlecht zu bemühen. Schon aus reinem Trotz ihr gegenüber meldete ich mich spontan bei einer Partnerschaftsseite an, die mir ebenso spontan einfiel.
War es nun Zufall oder Schicksal, dass die erste wirklich ernstgemeinte Zuschrift genau von der Lady kam, an die ich einige Wochen später sehr gründlich mein Herz verloren habe? Und war es Schicksal, das wir beide jeweils soviele Lebensjahre bedurften, um den Menschen zu finden, der in unsere zutief eigensten Vorstellungen und Hoffnungen passt, was jeder für sich unter dem Ideal einer Partnerschaft versteht?
Ich liege heute mit ihr genauso gern Haut an Haut und schweissgetränkt wie damals mit meiner ersten Liebe und immer noch interessiert mich dabei die Antwort auf die Frage eher wenig. Leben passiert, in zufälligen Schicksalen und schicksalhaften Zufällen. Nicht mehr, aber auch nicht weniger.
In der Frage Ihres Lottoscheins vom vergangenen Samstag ist die Frage eher eindeutig zu beantworten, dass Sie und ich nicht den Jackpot geknackt haben, ist reiner Zufall, kein Schicksal.
Anders mag es bei Ihrer Nachbarin, Ihrem Nachbar aussehen, den Sie nett finden und gern 5 Minuten Tratsch auf dem Treppenabsatz schenken oder so abgrundtief hassen, dass sie lieber nochmal leise in die Wohnung zurück schleichen, nur um ihr/ihn nicht zu begegnen. Zufall oder Schicksal, das hier die Chemie stimmt oder eben nicht?
Für mich war es in den frühen Neunzigern eindeutig das Schicksal, dass mich damals mit meiner Familie zurück nach Berlin führte. Politische Umbrüche und deren Folgen bis hinein in das private Leben vieler tausender Menschen war kein Zufall, sondern eine notwendige, schicksalhafte Folge der Geschichte. Ob nun immer zum Guten oder nicht, muss jeder für sich beurteilen, nur den Zufall, den können wir hier getrost aus dem Spiel lassen.
Anders verhielt es sich da für mich in der Frage, ob der vom Schicksal bedingte Weg automatisch den Zufall gebar, dass ich aufgrund des Umzuges nach Berlin und der damit verbundenen neuen Berufschule in dieser meiner ersten grossen Liebe über den Weg laufen musste. Denn ich hatte im Vorfeld immer diese Ahnung, diesen Wunsch, dass mir die Rückkehr in die Heimat auch die Begegnung schenkte, die dann am ersten Tag vor dem Klassenzimmer sass und mich als Erste der Anwesenden fragte, ob ich der Neue wäre.
Nur wenig Zeit später sinnierten wir genau über dieser Schicksal vs. Zufall Frage, als wir die Freiheit einer elternbefreiten Wohnung genossen und nach dem Sex glücklich erschöpft auf dem Wohnzimmerboden lagen, die Hitze des anderen genossen und die Zeit und Gedanken surreal verschobene Faktoren im Gehirn zweier liebeshungriger Teenager waren. Die Antwort interessierte uns nicht.
Viele Jahre später stellte ich mir wieder diese Frage.
Meine beste Freundin riet mir, nach dem Ende einer langjährigen Beziehung, dringend davon ab, wieder das Internet zur Kontaktaufnahme zum anderen Geschlecht zu bemühen. Schon aus reinem Trotz ihr gegenüber meldete ich mich spontan bei einer Partnerschaftsseite an, die mir ebenso spontan einfiel.
War es nun Zufall oder Schicksal, dass die erste wirklich ernstgemeinte Zuschrift genau von der Lady kam, an die ich einige Wochen später sehr gründlich mein Herz verloren habe? Und war es Schicksal, das wir beide jeweils soviele Lebensjahre bedurften, um den Menschen zu finden, der in unsere zutief eigensten Vorstellungen und Hoffnungen passt, was jeder für sich unter dem Ideal einer Partnerschaft versteht?
Ich liege heute mit ihr genauso gern Haut an Haut und schweissgetränkt wie damals mit meiner ersten Liebe und immer noch interessiert mich dabei die Antwort auf die Frage eher wenig. Leben passiert, in zufälligen Schicksalen und schicksalhaften Zufällen. Nicht mehr, aber auch nicht weniger.
petermcdallin | 19. April 09 | Topic Leben | 0 Kommentare
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Ich habe einen Fehler gemacht.
Es geschah vor einigen Jahren, als ich eine Ausgabe der Zeitschrift „MensHealth“ in den Händen hielt und dabei wahrscheinlich dachte, selten war ein Anglizismus sinnvoller als hier, denn „Männerhilfe“ hätte mich nicht wirklich zum kaufen animieren können. So verfing ich mich also in der lebensberatenden Umarmung von „Männerhilfe“ MensHealth und begriff schnell, dass ich damals im völlig falschen Beruf gearbeitet habe, denn was mir modetechnisch als tragbar präsentiert wurde, sprengte jegliche mir zur Verfügung stehende Haushaltskasse. Gut, daran hat sich bis heute nichts grundlegend geändert, aber darum geht es hier nicht.
Ich lernte zügig diese Seiten zu überblättern, nicht anders erging es mir bei diversen Sport- und Workoutbeiträgen. Die Lust am Radfahren weckte viel später ein Kollege in mir, nicht MensHealth. Sport und Modetechnisch betrachtet war ich also ab der ersten Ausgabe ein hoffnungsloser Fall für MH, trotzdem abonnierte ich die Zeitschrift. Mir gefiel der als Abogeschenk offerierte Einriemenrucksack, damals total in gewesen! Ich habe ihn vielleicht dreimal getragen, höchstens, danach staubte er vor sich hin, bis ihm ein unbeachtetes Ende in einem Müllsack beschien war.
Die Zeitschrift bekomme ich immer noch und lese sie inzwischen nur, wenn ich in der Wanne liege. Seichte Unterhaltung in seichter Umgebung, perfekt.
Der einzige Grund, weshalb ich an der Zeitschrift festhielt und bis heute tue, ist ein Thema: Frauen! Sie wissen schon, die berühmten kleinen Tricks und Tipps, was das erste Date, den ersten Kuss, das erste Mal; mit der derzeit aktuellen Lady, versteht sich; angeht. Aber auch hier war ich für MH ein eher hoffnungsloser Fall, denn wenn ich mit einer Frau im Bett war, dachte ich an einiges, sofern ich zum denken noch fähig war, nur nicht an MensHealth. „Beginnen Sie die Reise ins magische Dreieck Ihrer Traumfrau“.
Jetzt bin ich aber in einer Situation, wo ich doch gern den Rat der MH Redakteure wissen würde. Ich gehe seit einiger Zeit mit einer interessanten, charmanten und sehr selbstbewussten Frau aus. Sie ist etwas älter als ich, das ist kein Problem, im Gegenteil, momentan empfinde ich es sogar als Segen, da sie weiss, was sie vom Leben will und was nicht. Und das ziemlich konkret.
Wir haben uns bereits dreimal getroffen und sind noch im Status Wangenbussis zur Begrüssung und zum Abschied. Laut MensHealth Philosophie sollte das dritte Date aber bereits miteinander im Bett enden. Nun, soweit sind wir nicht, ich hoffe, dass es am morgigen viertem zu einem Kuss, besser, zu einer schönen wilden Knutscherei kommt. Deswegen meine Frage an Sie, verehrte Redakteure, ist es okay, dass man sich erst beim viertem Date küsst, oder erst beim fünften?
Eine Antwort bekäme ich wahrscheinlich nicht, höchstens das Abo entzogen, weil ich mich nicht an Klischees messen lassen möchte, die diese Zeitschrift gern lebt, sondern an meinen Gefühlen.
Ich bin mir ziemlich sicher, dass das kein Fehler ist.
Es geschah vor einigen Jahren, als ich eine Ausgabe der Zeitschrift „MensHealth“ in den Händen hielt und dabei wahrscheinlich dachte, selten war ein Anglizismus sinnvoller als hier, denn „Männerhilfe“ hätte mich nicht wirklich zum kaufen animieren können. So verfing ich mich also in der lebensberatenden Umarmung von
Ich lernte zügig diese Seiten zu überblättern, nicht anders erging es mir bei diversen Sport- und Workoutbeiträgen. Die Lust am Radfahren weckte viel später ein Kollege in mir, nicht MensHealth. Sport und Modetechnisch betrachtet war ich also ab der ersten Ausgabe ein hoffnungsloser Fall für MH, trotzdem abonnierte ich die Zeitschrift. Mir gefiel der als Abogeschenk offerierte Einriemenrucksack, damals total in gewesen! Ich habe ihn vielleicht dreimal getragen, höchstens, danach staubte er vor sich hin, bis ihm ein unbeachtetes Ende in einem Müllsack beschien war.
Die Zeitschrift bekomme ich immer noch und lese sie inzwischen nur, wenn ich in der Wanne liege. Seichte Unterhaltung in seichter Umgebung, perfekt.
Der einzige Grund, weshalb ich an der Zeitschrift festhielt und bis heute tue, ist ein Thema: Frauen! Sie wissen schon, die berühmten kleinen Tricks und Tipps, was das erste Date, den ersten Kuss, das erste Mal; mit der derzeit aktuellen Lady, versteht sich; angeht. Aber auch hier war ich für MH ein eher hoffnungsloser Fall, denn wenn ich mit einer Frau im Bett war, dachte ich an einiges, sofern ich zum denken noch fähig war, nur nicht an MensHealth. „Beginnen Sie die Reise ins magische Dreieck Ihrer Traumfrau“.
Jetzt bin ich aber in einer Situation, wo ich doch gern den Rat der MH Redakteure wissen würde. Ich gehe seit einiger Zeit mit einer interessanten, charmanten und sehr selbstbewussten Frau aus. Sie ist etwas älter als ich, das ist kein Problem, im Gegenteil, momentan empfinde ich es sogar als Segen, da sie weiss, was sie vom Leben will und was nicht. Und das ziemlich konkret.
Wir haben uns bereits dreimal getroffen und sind noch im Status Wangenbussis zur Begrüssung und zum Abschied. Laut MensHealth Philosophie sollte das dritte Date aber bereits miteinander im Bett enden. Nun, soweit sind wir nicht, ich hoffe, dass es am morgigen viertem zu einem Kuss, besser, zu einer schönen wilden Knutscherei kommt. Deswegen meine Frage an Sie, verehrte Redakteure, ist es okay, dass man sich erst beim viertem Date küsst, oder erst beim fünften?
Eine Antwort bekäme ich wahrscheinlich nicht, höchstens das Abo entzogen, weil ich mich nicht an Klischees messen lassen möchte, die diese Zeitschrift gern lebt, sondern an meinen Gefühlen.
Ich bin mir ziemlich sicher, dass das kein Fehler ist.
petermcdallin | 03. November 08 | Topic Leben | 0 Kommentare
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