Wie oft in ihrem Leben haben Sie sich schon gefragt, ob es Zufall oder Schicksal war, das eben diese Situation eintrat oder eben dieser Mensch Ihren Weg kreuzte?
In der Frage Ihres Lottoscheins vom vergangenen Samstag ist die Frage eher eindeutig zu beantworten, dass Sie und ich nicht den Jackpot geknackt haben, ist reiner Zufall, kein Schicksal.
Anders mag es bei Ihrer Nachbarin, Ihrem Nachbar aussehen, den Sie nett finden und gern 5 Minuten Tratsch auf dem Treppenabsatz schenken oder so abgrundtief hassen, dass sie lieber nochmal leise in die Wohnung zurück schleichen, nur um ihr/ihn nicht zu begegnen. Zufall oder Schicksal, das hier die Chemie stimmt oder eben nicht?
Für mich war es in den frühen Neunzigern eindeutig das Schicksal, dass mich damals mit meiner Familie zurück nach Berlin führte. Politische Umbrüche und deren Folgen bis hinein in das private Leben vieler tausender Menschen war kein Zufall, sondern eine notwendige, schicksalhafte Folge der Geschichte. Ob nun immer zum Guten oder nicht, muss jeder für sich beurteilen, nur den Zufall, den können wir hier getrost aus dem Spiel lassen.
Anders verhielt es sich da für mich in der Frage, ob der vom Schicksal bedingte Weg automatisch den Zufall gebar, dass ich aufgrund des Umzuges nach Berlin und der damit verbundenen neuen Berufschule in dieser meiner ersten grossen Liebe über den Weg laufen musste. Denn ich hatte im Vorfeld immer diese Ahnung, diesen Wunsch, dass mir die Rückkehr in die Heimat auch die Begegnung schenkte, die dann am ersten Tag vor dem Klassenzimmer sass und mich als Erste der Anwesenden fragte, ob ich der Neue wäre.
Nur wenig Zeit später sinnierten wir genau über dieser Schicksal vs. Zufall Frage, als wir die Freiheit einer elternbefreiten Wohnung genossen und nach dem Sex glücklich erschöpft auf dem Wohnzimmerboden lagen, die Hitze des anderen genossen und die Zeit und Gedanken surreal verschobene Faktoren im Gehirn zweier liebeshungriger Teenager waren. Die Antwort interessierte uns nicht.
Viele Jahre später stellte ich mir wieder diese Frage.
Meine beste Freundin riet mir, nach dem Ende einer langjährigen Beziehung, dringend davon ab, wieder das Internet zur Kontaktaufnahme zum anderen Geschlecht zu bemühen. Schon aus reinem Trotz ihr gegenüber meldete ich mich spontan bei einer Partnerschaftsseite an, die mir ebenso spontan einfiel.
War es nun Zufall oder Schicksal, dass die erste wirklich ernstgemeinte Zuschrift genau von der Lady kam, an die ich einige Wochen später sehr gründlich mein Herz verloren habe? Und war es Schicksal, das wir beide jeweils soviele Lebensjahre bedurften, um den Menschen zu finden, der in unsere zutief eigensten Vorstellungen und Hoffnungen passt, was jeder für sich unter dem Ideal einer Partnerschaft versteht?
Ich liege heute mit ihr genauso gern Haut an Haut und schweissgetränkt wie damals mit meiner ersten Liebe und immer noch interessiert mich dabei die Antwort auf die Frage eher wenig. Leben passiert, in zufälligen Schicksalen und schicksalhaften Zufällen. Nicht mehr, aber auch nicht weniger.
In der Frage Ihres Lottoscheins vom vergangenen Samstag ist die Frage eher eindeutig zu beantworten, dass Sie und ich nicht den Jackpot geknackt haben, ist reiner Zufall, kein Schicksal.
Anders mag es bei Ihrer Nachbarin, Ihrem Nachbar aussehen, den Sie nett finden und gern 5 Minuten Tratsch auf dem Treppenabsatz schenken oder so abgrundtief hassen, dass sie lieber nochmal leise in die Wohnung zurück schleichen, nur um ihr/ihn nicht zu begegnen. Zufall oder Schicksal, das hier die Chemie stimmt oder eben nicht?
Für mich war es in den frühen Neunzigern eindeutig das Schicksal, dass mich damals mit meiner Familie zurück nach Berlin führte. Politische Umbrüche und deren Folgen bis hinein in das private Leben vieler tausender Menschen war kein Zufall, sondern eine notwendige, schicksalhafte Folge der Geschichte. Ob nun immer zum Guten oder nicht, muss jeder für sich beurteilen, nur den Zufall, den können wir hier getrost aus dem Spiel lassen.
Anders verhielt es sich da für mich in der Frage, ob der vom Schicksal bedingte Weg automatisch den Zufall gebar, dass ich aufgrund des Umzuges nach Berlin und der damit verbundenen neuen Berufschule in dieser meiner ersten grossen Liebe über den Weg laufen musste. Denn ich hatte im Vorfeld immer diese Ahnung, diesen Wunsch, dass mir die Rückkehr in die Heimat auch die Begegnung schenkte, die dann am ersten Tag vor dem Klassenzimmer sass und mich als Erste der Anwesenden fragte, ob ich der Neue wäre.
Nur wenig Zeit später sinnierten wir genau über dieser Schicksal vs. Zufall Frage, als wir die Freiheit einer elternbefreiten Wohnung genossen und nach dem Sex glücklich erschöpft auf dem Wohnzimmerboden lagen, die Hitze des anderen genossen und die Zeit und Gedanken surreal verschobene Faktoren im Gehirn zweier liebeshungriger Teenager waren. Die Antwort interessierte uns nicht.
Viele Jahre später stellte ich mir wieder diese Frage.
Meine beste Freundin riet mir, nach dem Ende einer langjährigen Beziehung, dringend davon ab, wieder das Internet zur Kontaktaufnahme zum anderen Geschlecht zu bemühen. Schon aus reinem Trotz ihr gegenüber meldete ich mich spontan bei einer Partnerschaftsseite an, die mir ebenso spontan einfiel.
War es nun Zufall oder Schicksal, dass die erste wirklich ernstgemeinte Zuschrift genau von der Lady kam, an die ich einige Wochen später sehr gründlich mein Herz verloren habe? Und war es Schicksal, das wir beide jeweils soviele Lebensjahre bedurften, um den Menschen zu finden, der in unsere zutief eigensten Vorstellungen und Hoffnungen passt, was jeder für sich unter dem Ideal einer Partnerschaft versteht?
Ich liege heute mit ihr genauso gern Haut an Haut und schweissgetränkt wie damals mit meiner ersten Liebe und immer noch interessiert mich dabei die Antwort auf die Frage eher wenig. Leben passiert, in zufälligen Schicksalen und schicksalhaften Zufällen. Nicht mehr, aber auch nicht weniger.
petermcdallin | 19. April 09 | Topic Leben | 0 Kommentare
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